19. März 2019 - Viele interessierte Mitglieder des SPD-Ortsvereins Bad Kissingen und der SPD-Stadtratsfraktion waren der Einladung des neuen Vorsitzenden der Tafel Wolfgang Speyer gefolgt, um Räumlichkeiten, Arbeitsweise und Organisation des Vereins kennenzulernen.
In Begleitung seiner Vorgängerin im Amt Marina Wiesend und seiner Stellvertreterin Dagmar Ziegler führte Speyer die Gruppe durch das Gebäude. Die Idee der Tafel käme aus den USA, so Wiesend und sei vor etwa 25 Jahren auch in Deutschland angekommen. In Bad Kissingen besteht die Tafel seit nunmehr 15 Jahren.
Natürlich steht die Versorgung von Bedürftigen im Vordergrund der Arbeit, aber es geht auch um die Weiterverwendung von Lebensmittel, die vollkommen in Ordnung und genießbar sind, aus verschieden Gründen aber nicht mehr im Laden verkauft werden können.
Die Tafel Bad Kissingen versorgt derzeit über 150 Bedarfsgemeinschaften an zwei Wochentagen mit Lebensmitteln. Über 10.000 Helferstunden seien im vergangenen Jahr zusammengekommen, informierte Speyer die Besucher. Neben einem Mercedes Sprinter verfügt die Tafel auch über einen Passat, der komplett von der Firma Gewürze Ley gesponsort ist. Etwa 10.000 Pizzas, 800 Pakete Nudeln und über 9000 Stangen Weißbrot wurden im letzten Jahr an Menschen vergeben, die sich aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht ausreichend alleine versorgen können.
Beim Rundgang konnten sich die Besucher einen Eindruck des Warteraums und der ausgedehnten Lagerräume mit den großen Kühlkammern machen. Dabei dient die Tafel nicht nur der Versorgung mit Lebensmitteln, sondern ist sowohl für die Helfer als auch für die Bedürftigen ein Ort der Begegnung. Bei Ankunft erhält jeder Bedürftige eine Nummer, die die Reihenfolge bei der Ausgabe bestimmt, und leistet einen geringen Unkostenbeitrag. Scheine in verschiedenen Farben informieren die Helfer an der Ausgabe darüber, wie viele Personen im jeweiligen Haushalt leben.
Nachfragen aus den Reihen des Ortsvereins gab es auch zum Thema der „Versteckten Engel.“ Die 2009 gegründete Initiative hat das Ziel, Kindern in schwierigen Situationen schnell und unbürokratisch zu helfen. So kann sich eine Nachbarin, ein Lehrer oder ein Familienhelfer direkt an die „Engel“ wenden, um für ein Kind eine Sachspende wie zum Beispiel eine Winterjacke oder eine Schultasche zu erhalten. Eng vernetzt ist die Kissinger Tafel auch mit Kidro und Sofa.
Sichtlich beeindruckt vom Umfang der geleisteten Arbeit und des Engagements sämtlicher Mitarbeiter der hiesigen Tafel bedankte sich der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Tobias Schneider bei Wolfgang Speyer und seinem Team für die spannende Führung.